Arbeiten und das Leben genießen

von

Susann

Mittlerweile sind Claudia und ich vier Wochen auf der Finca. Die Arbeit ist körperlich anstrengend aber wir sind an der frischen Luft, meistens in der Sonne und sehen am Ende was wir geschafft haben. Für zwei ehemalige Bürohocker eine ganz neue Erfahrung.

Einige Tage waren wir auf dem fincaeigenen Olivenhain beschäftigt. Die Olivenbäume wurden jetzt nach der Ernte beschnitten und wir haben die Äste zurecht geschnitten und zerhäckselt. Der daraus entstandene Mulch dient später als Abdeckung der Pflanzen auf dem Gemüsefeld. 

Wir wissen inzwischen nicht nur wie man Äste passend für den Häcksler schneidet, sondern auch wie man einen Häcksler auseinander und wieder zusammenbaut, wenn er mal verstopft ist. Aus vielen Ästen entsteht viel Mulch und dieser ist nun bereit für den Abtransport. Leider ist in der Nähe ein Bienenvolk, dass uns nach tagelanger Arbeit regelrecht attackiert. Jetzt traut sich keiner mehr in die Nähe des Hains.

Auf dem “Huerta”, dem Gemüsefeld geht die Arbeit weiter. Vor zwei Wochen bekam die Finca eine Ladung Pferdemist. Einen riesen Haufen Scheiße. Edgar machte den Traktor bereit und dann muss der große Haufen oberhalb des Hanges nach unten auf das Gemüsefeld gebracht und dort verteilt werden. Claudia und ich übernahmen die Verteilung. Auch bei der Arbeit sind wir ein super Team und “Teamwork” ist hier nicht nur ein Wort sondern effizient. Gemeinsam schaffen Claudia und ich echt viel. Auch hier ist wieder körperliche Arbeit gefordert aber wir sehen es als Workout und merken auch schon, dass unsere Muskeln in den Oberarmen wachsen. 

In Form von Handarbeit verteilten wir den Mist auf dem Feld, damit er in ein paar Tagen untergepflügt werden kann. Der mediterrane Frühling von Andalusien steht kurz bevor und es beginnt die Zeit in der die Obst- und Gemüsepflanzen eingesetzt werden müssen.

Wir nehmen die körperlich anstrengende Arbeit gern in Kauf, denn wir wissen es jeden Tag zu schätzen wie gut wir es hier haben. Fern von Meetings, Timings, Strategien, Theorien und permanente Geschäftigkeit, leben wir hier an einem Ort der Ruhe und Gelassenheit. Die Sonne scheint uns fast täglich ins Gesicht und morgens weckt uns das Gezwitscher der Vögel. Auf eines müssen wir allerdings beide zukünftig aufpassen: Auf unsere Linie. Das Essen ist hier einfach zu gut.

Es gibt fast täglich selbstgebackenes Brot. Diverse Aufstriche wie Hummus mit getrockneten Tomaten oder Orangen sowie Kapuzinerkresse- oder Avocado-Pesto sind immer selbst gemacht. Dank unseres Nachbarn Juan haben wir immer frisch gepflückte Avocados. Daraus entsteht auch gern mal eine Mousse au chocolat oder eine Avocadocreme-Torte. Aus den eigenen Orangen entsteht Marmelade, gern auch mit schwarzem Knoblauch, sowie Salate zum Mittagessen, das auch jeden Tag frisch gekocht wird. Ich könnte ewig so weiter machen. Es ist wirklich ein Schlaraffenland und wir können gar nicht genug von all dem bekommen. Arbeiten und genießen, das ist mein Leben.






























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