Wochenende in Madrid

von

Susann

Ein glücklicher Umstand gab uns die Möglichkeit, für ein Wochenende nach Madrid zu fahren. Für mich war es eine große Freude und bin gespannt auf Spaniens Hauptstadt. Madrid steht schon lange auf meiner Liste.

Nach gut 5,5 Stunden Fahrt erreichten wir unser Apartment. Gebucht haben wir es über AirBNB und es befindet sich im Viertel Goya, nordöstlich des Parque de El Retiro.

Schon auf dem Weg nach Madrid erzählte mir eine Freundin, dass es in Madrid gerade etwas anders zugeht. Ein erster abendlicher Spaziergang zeigte direkt auf, was meine Freundin meinte. Überall haben Bars und Restaurants, Geschäfte und Fitnessstudios geöffnet. Es kommt sofort ein Gefühl von “normalen Lebens” in diesen Corona-Zeiten auf. Dass Corona aber noch allgegenwärtig ist, zeigt sich in der Form, das überall auf der Straße Maske getragen werden muss und es gibt eine Ausgangssperre ab 23 Uhr. Das ist selbst für spanische Verhältnisse etwas besonderes. Mein bester Freund schickte mir dazu noch einen Artikel aus dem Tagesspiegel. Darin wurde Madrid als “Party-Paradies” beschrieben. Es gibt hier sogar sowas wie den Corona-Tourismus. Besonders Franzosen kommen für ein Wochenende in die Stadt um mal wieder ein bisschen feiern zu gehen.

Auch wir haben es uns gut gehen lassen. Durch Madrid kann man sich buchstäblich durch futtern. An jeder Ecke gibt es kleine Bäckereien, Restaurants, Cafés oder sonstige Geschäfte die Essen anbieten. Gerade in Bezug auf süße Leckereien ist Madrid ein Schlaraffenland.

Wer Madrid erkunden will, dem empfehle ich das Viertel Malasaña. Hier reihen sich viele kleine individuelle Geschäfte aneinander. Vintage Mode ist sehr gefragt aber natürlich auch viele kleine Restaurants und Cafés. Es lohnt sich durch dieses Viertel zu schlendern und sich treiben zu lassen. 

Madrid kann man gut zu Fuß kennenlernen. Von Malasaña kommt man direkt zur berühmten Gran Via. Die hundertjährige Hauptverkehrsader der Stadt ist sehr symbolträchtig und ihr Metropolis-Gebäude an der Spitze ist auf jeder Postkarte zu finden. Unmittelbar des Metropolis-Gebäudes, im Circulo de Bellas Artes, befindet sich die Rooftop-Bar “Azotea”. Hier kann man es sich wirklich gut gehen lassen und auf bequemen Riesensofas den Ausblick über den Dächern von Madrid genießen.

Wir schlendern weiter durch die Gassen zum Puerta del Sol. Der zentral gelegene Platz ist eines der Wahrzeichen von Madrid. Hier befindet sich auch der Null-Kilometerstein, der die Hauptnationalstraßen Spaniens, die sich sternförmig von Madrid aus über das gesamte spanische Festland erstrecken, anzeigt. Weiter gehts zum Plaza Mayor. Das Herz von Madrid ist ein Kolonnaden umsäumter Platz, der seinen ganz eigenen Charme in Madrids Altstadt hat. Hier gibt es viele kleine Restaurants und abends ist er wunderschön beleuchtet.

Natürlich darf der Palacio Real auf der Sightseeing-Tour nicht fehlen. Der königliche Palast ist das Stadtschloss von Madrid und offizielle Residenz des spanischen Königshauses. Der Palast gehört zu den größten Schlössern in Westeuropa und ist annähernd doppelt so groß wie der Buckingham Palace oder das Schloss Versailles. Die spanische Königsfamilie lebt übrigens nicht in dem Schloss sondern weitaus bescheidener nordwestlich von Madrid. 

Vorbei an der Almudena-Kathedrale geht es zurück über den Plaza Mayor zum Plaza de Santa Ana im Barrio de las Letras. Inzwischen ist es dunkel geworden und hier könnte sich der Gedanke einschleichen, dass Corona nicht mehr präsent ist. Die Menschen sitzen draußen und genießen den Samstag Abend mit Freunden. Ein vertrautes Gesprächsrauschen und das Lachen der Menschen liegt in der Luft. Fast so als wäre alles wie immer. Und das begleitet uns den ganzen Rückweg zum Apartment. Im Parque El Retiro kommen uns viele Spaziergänger entgegen und entlang des Sees Estanque Grande del Retiro, der das Herzstück des Parks bildet, kamen wir müde aber glücklich in unserem Apartment an.

Am nächsten Tag erkundeten wir den Parque El Retiro etwas genauer. Es ist Sonntag und die Spanier sind unterwegs. Sie genießen die Sonne, gehen laufen, fahren Fahrrad oder Rollerblades. Der Park ist wirklich ein Muss für jeden Madrid-Besucher. Unser nächstes Ziel ist der Bahnhof Atocha, südlich des Parks. Das besondere an dem Hauptbahnhof von Madrid ist der tropische Garten in dem Gebäude. Hier wachsen 7.000 Pflanzen und 400 unterschiedlicher Arten. 

Es ist Zeit zu frühstücken und was kann in Madrid besser schmecken als Churros mit heißer Schokolade? Die Chocolateria San Ginés ist die berühmteste Chocolateria der Stadt und befindet sich unweit der Puerta del Sol. Jetzt lassen wir die Stadt einfach nur auf uns wirken. Mal hier einen Kaffee trinken und mal da sitzen und einfach das Streetlife beobachten. Es kann so schön sein. Zwischendurch wird natürlich immer wieder was Leckeres zu essen probiert und in dem liebevoll eingerichteten Restaurant Sanissimo gab es ganz besondere Gin-Cocktails.

Heute machen wir eine Bar-Tour, weil wir es hier nämlich können. Entlang des Plaza de Santa Ana gibt ein gute Auswahl an Bars mit tollem Ambiente. Wir sind einfach da reingegangen wo uns die Einrichtung am schönsten gefallen hat. Zusammen mit Freunden etwas trinken gehen und im angenehmen Ambiente den Abend genießen. Das ist, gerade jetzt, Madrid.

Mir hat die Stadt sehr gut gefallen und vor allem mein kulinarisches Herz erobert. Madrid ist eine entspannte Stadt und man kann sie einfach auf sich wirken lassen ohne den Stress den oft so ein Städtetrip mit sich bringt.














































































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