Mein erster Tag mit dem Tierarzt in Arusha begann damit, dass er mich vom Mount Meru Hotel abgeholt hat, also direkt vom Kilimanjaro-Trip, und wir dann erstmal durch die Stadt fuhren, weil er noch einiges zu erledigen hatte. Auch ich musste noch einige Dinge wie „Geld holen“ und „Wäsche zum Laundry“ abhaken.
Mein erstes Treffen mit Mama Tembo
Die Zeit verging wie im Flug und auf einmal sagte der Doktor zu mir, dass er mich mit zu einem Meeting nehmen müsste, da er schon viel zu spät sei.
Und dann fand ich mich in einem größeren, recht schicken Hotelkomplex, in der Bar „Butter & Scotch“ außerhalb von Arusha wieder und wurde Doris, Lengai und Dennis vorgestellt. In dem Meeting ging es um die Kampagne „Save the Wildlife & Wildlife Corridors“ – STWWC.
Ein Zusammenschluss aus insgesamt 15 Mitgliedern, die alle ein Ziel verfolgen: Den Konflikt zwischen den Menschen und den in Tansania lebenden Wildtieren zu minimieren. Sie leisten Aufklärungsarbeit in den Gemeinden, warum es so wichtig ist, die Tiere zu schützen und ihre Wanderwege (Korridore), die sie seit Jahrhunderten verfolgen und nachfolgenden Generationen weitergeben, freizugeben.
Ich hörte aufmerksam zu und es stellte sich schnell heraus, dass Doris eine Deutsche ist und seit inzwischen 7 Jahren in Tansania lebt. Jeder kennt sie als „Mama Tembo“, was so viel bedeutet wie “Elefanten-Mama”. Ihr Herz schlägt besonders für die Elefanten und diese spielen in der Rangfolge der Korridore eine wichtige Rolle. Sie gehen voraus und alle anderen Tiere folgen. Von den Gnuherden über Zebras bis hin zu Löwen und Hyänen. Ein Kreislauf des Lebens, deren Unterbrechung durch den Menschen das Aus vieler Arten bedeutet. Mama Tembo ist also eine Busch-Mama und liebt es, unter ihren Elefanten zu sein. Und genau deswegen setzt sie sich auch so leidenschaftlich für die Kampagne ein.
Wir verstanden uns sofort. Und das nicht nur, weil wir beide Deutsch sind. Sie bekam schnell mit, dass ich im Marketing arbeite und war direkt Feuer und Flamme. Ich könne die Kampagne sehr gut unterstützen. Mir gefiel das Konzept und sagte zu. Ein paar Tage später trafen wir uns wieder und sie erzählte mir mehr über sich, die Kampagne und über ihre beiden NGOs „Pamoja Rhotia“ und „Maramoja“ und ich hing an ihren Lippen. Eine absolut spannende Frau mit vielen Geschichten. Spontan habe ich dann auch am nächsten Tag bei ihr übernachtet, weil sie unterwegs war und jemanden brauchte, der auf ihr Haus und ihre Hunde achtete.
Raus aus Arusha
Und dann bot sie mir eines Tages an, mit ihr einfach mal mitzufahren. Ich solle mal raus kommen aus Arusha und Tansania sehen. Eines Morgens um 7 Uhr stieg ich zu ihr ins Auto und wir machten uns auf den Weg nach Karatu. Auf der 3-stündigen Fahrt präsentierte sich nicht nur Tansania in seiner vollen Schönheit, Doris zeigte mir auch den aktuellen, höchst gefährdeten Korridor. Ich wollte eine Ahnung von dem Thema bekommen.
Karatu ist eine ganz andere Stadt als Arusha. Kleiner, ruhiger, sympathisch. Doris hat hier einige Jahre gelebt, kannte sich also sehr gut aus und musste einige Einkäufe erledigen. Ich sog einfach das Flair der Stadt auf.
Etwas später kam Lengai zu uns. Er wollte uns zum Lake Eyasi begleiten und mit uns anschließend in ein Camp eines Mitglieds von STWWC fahren.
Gut zwei Tage war ich mit Doris unterwegs. Begleitet von vielen interessanten und intensiven Gesprächen. Für mich war es ein ganz besonderer Ausflug. Abseits der Touristenpfade mitten in Tansania. Der Film fasst diesen Ausflug zusammen und soll euch mitnehmen auf diese kleine Reise, die es in keinem Reiseführer gibt.
Das was bleibt
Spätestens da entstand eine wunderbare Freundschaft zwischen Doris und mir. Ich unterstütze die Kampagne inzwischen und baue die Website, liefere weitere Ideen für die Aufmerksamkeit auf das Thema um Spenden zu generieren. Zusammen mit Lengai und Dennis macht das wirklich Spaß und neben der Arbeit haben Doris und ich auch heute noch viel Kontakt, um auch einfach mal zu quatschen.
Doris hat mir Tansania näher gebracht und auch mein Herz für dieses Land mit all seinen Bewohnern entflammt. Ihr widme ich diesen Film.
Und wer mehr über ihre Arbeit wissen will, der schaut einfach mal auf www.pamojarhotia.com und www.stwwc.com (noch im Aufbau)