Die Waddenzee

von

Susann

Was in Deutschland das Watt in der Nordsee ist, ist in den Niederlanden die Waddenzee. Hier gleich ein Tipp: Wenn ihr in den Niederlanden seid, dann nennt die Waddenzee niemals Nordsee. Hier ist es die Waddenzee auch wenn es dasselbe Wasser ist.

In der Waddenzee liegen die Inseln Texel, Vlieland, Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog. Die letzten beiden genannten haben wir mit der Novel in dieser Saison noch nicht angesteuert. 

Die ersten drei möchte ich nun ein wenig vorstellen. 

Die Tore zur Waddenzee sind die Schleusen Kornwerderzand im Norden und Den Oever Westen. Gerade jetzt im Sommer ist hier Hochsaison und es kann schonmal passieren, dass wir eine Stunde vor der Schleuse warten bis wir rein kommen. Besonderes Spektakel dabei sind die Einfahrten der Segelyachten. Muddi an Deck und Vaddi am Steuer, immer schwer damit beschäftig das Boot in der Schleuse anzulegen.

Terschelling
Nach der Schleuse geht es zu den Inseln. Terschelling ist eine der beliebtesten. Oft liegen vier Schiffe nebeneinander und das den ganzen Hafen entlang. Da ist immer was los. Wir befinden uns in West-Terschelling. Schon von weitem ist der Leuchtturm „Brandaris“ zu sehen. Im Ort gibt es viele kleine Läden, Cafés, Restaurants und Bars. Natürlich kann man an jeder Ecke Fahrräder ausleihen. Im Sommer wimmelt es hier nur so vor Touristen. Kein Wunder, ist Terschelling mit der Fähre schnell und einfach zu erreichen. Terschelling ist groß und wer seine Ruhe haben will, geht einfach an den endlosen Stränden oder in der malerischen Dünenlandschaft spazieren. Ich habe mir sogar einen Ausritt zu Pferd durch Wälder, Dünen und am Strand gegönnt.

Vlieland
Zwischen Texel und Terschelling wird die Insel Vlieland gern übersehen obwohl sie ein echter Blickfang ist. Schon von weitem ist der helle Sandstrand zu erkennen und verspricht einen schönen ausgedehnten Strandspaziergang. Die Einfahrt in den Hafen ist vor allem für die großen Schiffe eine Herausforderung, denn sie ist extrem schmal. In der Nebensaison ist Vlieland fast wie ausgestorben und die 1.100 Einwohner haben ihre Insel fast für sich allein. In der Hauptsaison haben die Touristen die Insel eingenommen und der Hafen ist voll. Während wir im Mai zusammen mit zwei anderen Segelschiffen im Hafen lagen, mussten im Juli die Gäste zum Teil über 6 Schiffe laufen bevor sie auf ihr Schiff, also auf das 7. kamen. Der Hafen ist dann komplett voll und der Hafendienst hat seine Mühe die Schiffe nacheinander wieder hinaus zu geleiten.

Direkt vom Hafen kann man entweder in wenigen Minuten zum Strand gehen oder Oost-Vlieland, das einzige Dorf der Insel erkunden. Es sind kaum Autos unterwegs. Wie so oft in den Niederlanden, haben die Fahrräder hier die Oberhand.

Texel
Auf dieser Insel leben mehr Schafe als Einwohner. Texel ist bei Touristen allseits beliebt. Wahrscheinlich wenn man mit dem Auto unterwegs ist und die Insel damit gut erkunden kann. Meine Favoriten-Insel ist es nicht. Der Hafen ist nicht besonders schön und der anliegende Ort Oudeschild nicht besonders ansehnlich. Ja, ich war auch schon mit dem Fahrrad hier unterwegs. Auf der anderen Seite der Insel ist der Strand lang und die Orte hübscher. Aber auch voller. Ich glaube Texel mag man oder nicht. 

Trockenfallen
Oft ein Wunsch und Highlight für die Gäste auf unseren Touren ist das Trockenfallen. Wie auch in der Nordsee herrschen in der Waddenzee die Gezeiten. Und da es sich bei der Novel um ein traditionelles Plattbodenschiff handelt, kann Arnold sie auf den Rand einer Sandbank steuern bis sie zum Stehen kommt weil sie auf Grund läuft. Dann heißt es warten bis das Wasser ganz weg ist. Für die Gäste bedeutet das einen kleinen Badeausflug bevor sie vom Schiff via Leiter direkt auf festen Boden absteigen können. Für Arnold und mich bedeutet das eine kleine Pause und das ein oder andere am Schiff ausbessern. Ab und zu gehe auch ich von Bord um einen kleinen Spaziergang auf dem Watt zu machen und die Weite der Waddenzee und das Glitzern der Sonne in den Prielen zu genießen.








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