Neulich beim Tierarzt

von

Susann

Nach dem Trip auf den Kilimanjaro bin ich in Arusha geblieben denn ich hatte einen Job bei einem örtlichen Tierarzt. Zwei Wochen habe ich mich um 13 Hunde und 10 Katzen gekümmert. Jeden Morgen haben wir die Zwinger sauber gemacht, sind mit den Hunden Gassi gegangen und haben mit ihnen gespielt, geknuddelt und natürlich zwei Mal am Tag gefüttert. Dafür haben wir bei der Familie des Tierarztes gelebt und wurden von deren Haushälterin bekocht.

„Wir“, das sind Melusine (Französin), Niels (Deutscher) und ich. Wir waren drei Volontäre in dieser Zeit und das war auch nötig denn die Arbeit war alleine oder gar zu Zweit nicht zu schaffen. Wir waren ein gutes Team und haben uns die Arbeit aufgeteilt. Ein Volontär arbeitet normalerweise 4 bis 5 Stunden am Tag und hat am Wochenende frei. Wer sich um Tiere kümmert, der weiß, dass diese keinen Zeitplan haben sondern jeden Tag versorgt werden wollen. Ergo haben wir bis Mittags/Nachmittags gearbeitet, hatten dann einige Stunden frei und am Abend bekamen die Tiere nochmals Futter. Am Wochenende kümmerte sich die Familie um die Tiere. Uns lagen die Tiere aber am Herzen und so unterstützen wir die Familie auch am Wochenende.

Die Familie ist sehr christlich. Sie haben sogar eine Kirche auf ihrem Grundstück. Nahezu jeden Tag ist hier Gottesdienst und der läuft alles andere als still ab. Es wird gesungen, gepredigt, laut gerufen und dann wieder gesungen. Alles sehr emotional und leidenschaftlich. Für uns weniger passionierte Gläubige war das schon eine Gewöhnung, denn unser Zimmer lag nur ca. 3 Meter von der Kirche entfernt. Was das bedeutet, seht ihr im Video unten.

Es war eine sehr intensive Zeit. Eine Zeit in der ich mich in Arusha eingelebt habe und irgendwie auch ein bisschen angekommen bin. Leider waren wir in der Zeit nicht ganz so frei, weil wir neben der Arbeit auch um 22 Uhr abends „zuhause“ sein mussten. Eine der Regeln des Hauses. Ich habe mich dann schon oft wie ein Teenager gefühlt, der gerne länger ausgehen will aber der Vater es einfach nicht erlaubt.

Sei es drum. Ich bin um einige Erfahrungen reicher. Zum Beispiel weiß ich jetzt wie man mit Hilfe einer Kuh kochen kann und wie man Hühner erfolgreich züchtet.

Ich möchte diese Zeit absolut nicht missen um zu erleben, was es heißt mit einer tansanischen Familie zusammen zu leben. Nur so tauchst du wirklich in ein Land ein und bekommst eine Idee von dem örtlichen Leben.

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